Weihnachtsfeier 2018: Ansprache von Kathrin Räsch

 

Liebe NABU-Mitglieder, liebe Gäste und Förderer unserer Arbeit!

 

 

 

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Es gilt, Bilanz zu ziehen. Das wollen wir, wie gewohnt, in gemütlicher Runde tun. Aber bevor es so weit ist, wollen wir wie in jedem Jahr einen Rückblick auf unser vergangenes NABU-Jahr halten

 

Ich weiß nicht, wer von Euch regelmäßig das Nordmagazin im NDR sieht oder wer gerade zufällig vor einer Woche da hineingeschaut hat. Damit wir alle auf dem gleichen Wissensstand sind, erzähle ich kurz den Inhalt eines Beitrages, der dort gesendet wurde.

 

Es ging um Herrn Richard Fandrich. Ihr kennt ihn vielleicht aus dem Bericht des Nordmagazin vor etlichen Wochen, in dem von den Machenschaften um den Grundstücksverkauf und Hausbau im Naturschutzgebiet am Nepperminer See berichtet wurde. Herr Fandrich ist gebürtiger Insulaner, er wohnt in Schleswig-Holstein, baut zurzeit sein Elternhaus in Neppermin um und wohnt in den Zeiten, in denen er hier ist, im Golfhotel in Balm. Ich muss es anders formulieren: er wohnte; denn er bekam Hausverbot im Golfhotel, ist jetzt dort eine unerwünschte Person. Der Verdacht liegt nahe, dass seine Offenheit der Presse gegenüber dazu geführt hat, er hatte offen von den Ungereimtheiten dort erzählt. Der Beitrag am Mittwoch erzählte von diesem Vorgang.

 

Wir alle dürften mittlerweile um die Situation dort am Nepperminer See wissen, jeder von einer etwas anderen Position aus, jeder mit einer anderen Haltung, der eine mehr, der andere weniger involviert. Betroffen sind wir aber irgendwie alle. Auch ich persönlich bin betroffen. Damals, als Jutta und Jochen uns immer wieder erzählten, was da am See vor sich geht, habe ich nicht aktiv reagiert. Warum ich nicht begann, irgendetwas in Bewegung zu versetzen, kann ich jetzt nicht mehr sagen, ich kann auch nicht einschätzen, ob ich etwas hätte dagegen tun können, ob wir etwas hätten dagegen tun können. Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich geht es anderen unter uns ähnlich.

 

Das Nachdenken über diese Thematik stellte mir die Situation unserer Regionalgruppe vor Augen: wir wollen viel und wir tun auch viel, sehr viel sogar. Angesichts des gewaltigen Gegenwindes und der vielen Aufgabenfelder, die wir haben, müssen wir aber mit der Tatsache leben, dass wir nie genug tun können. Das ist nicht einfach.

 

 

 

Worin besteht der Gegenwind? Wenn man die Gesetze zum Naturschutz liest, hört sich das doch alles ganz gut an! Manches Mal haben wir schon versucht, es zu formulieren, ich werde es hier auch nicht bis ins letzte aufdröseln können. Nur ein paar Eckpunkte:

 

~ Die Fläche unseres schönen Bundeslandes ist begrenzt, die Zahl der Feriengäste, die es genießen wollen, ist aber scheinbar unbegrenzt und wird auch noch bewusst nach oben getrieben. Für unsere NABU-Gruppe dreht es sich um die Fläche des ehemaligen Kreises Wolgast.

 

~ Die Anzahl derer, die aus dieser begrenzten Fläche den größtmöglichen Profit schlagen wollen, nimmt nicht ab. Dafür nimmt ihre Rücksichtslosigkeit zu.

 

~ Recht wird verdreht, der Schutz des Schwachen, in unserem Fall der Schutz der Natur, wird wirtschaftlichen Interessen untergeordnet, gesellschaftlichen wie auch privaten wirtschaftlichen Interessen.

 

~ Die Wertvorstellungen in der Gesellschaft stehen den Bedürfnissen unserer heimischen Natur entgegen: Wilde Natur kann nicht ordentlich sein. Aber wir alle wissen, dass ein glatter, gleichmäßig grüner Rasen des Deutschen höchstes Glück ist.

 

~ eine bunte Palette von Unwissen und Gleichgültigkeit in Sachen Natur ist in weiten Teilen unserer Gesellschaft verbreitet.

 

Es ließe sich noch viel anfügen, viel diskutieren. Lassen wir es erst mal.

 

Da stehen wir nun als NABU-Regionalgruppe, vor einem guten Viertel Jahrhundert aus einer Ornithologengruppe heraus gegründet.

 

Was sind unsere Aufgabenfelder? Wie sollen wir angesichts dieses Gegenwindes agieren? Unsere Aufgaben sind in unserer Satzung klar festgeschrieben und wir haben sie auch in diesem Jahr in vielfältiger Weise beackert. Wie wir mit den großen Fragen ringsherum umgehen, dazu komme ich später noch einmal.

 

Erst einmal zu unserer Arbeit in diesem Jahr: Ob es eines Tages als das trockenste dieses Jahrhunderts in die Annalen eingeht? Aber abgesehen davon war es ein buntes Jahr für uns.

 

Der Auftakt des Jahres waren nach der Stunde der Wintervögel am ersten Januarwochenende wie gewohnt die Vorbereitung und Durchführung der Mittwintervogelzählung. Vom Wetter her haben wir es gut erwischt, Frost und Schnee kamen erst im Februar. Die Zählung durchzuführen war logistisch nicht einfach. Die Zahl unserer Mitarbeiter nimmt leider nicht zu und „jung und voller Kraft“, das war einmal. Wir werden nicht jünger. Trotzdem haben wir es geschafft, wie auch die anderen regelmäßigen Aufgaben. Ihr kennt sie: die Zählung des Wasservogelbestandes am Peenemünder Haken, das dortige Brutvogel-Monitoring, die nationalen Gänsezähltermine, das Brut- und Rastvogel-Monitoring in den Poldern des Peenetals, die Erstankunftsdaten der Zugvögel, die Wintervogelzählung und die Stunde der Gartenvögel im Mai.

 

Und auch in diesem Jahr haben einige von uns sich um die Ringe gekümmert: Sie wurden bei Möwen, Gänsen und Schwänen abgelesen und in die entsprechenden Internet-Programme eingegeben.

 

Im Januar überraschte Bernd uns mit einem neuen Zählthema: Es ging nun nicht mehr um die Kraniche oder Schwäne wie im letzten Jahr, sondern um die Zählung der Kormorane an den Schlafplätzen. Bernd mit seinem unnachahmlichen Schwung konnte tatsächlich eine kleine Zählmannschaft rekrutieren, um die schwarzen Gesellen an den Schlafplätzen zu sichten und zu zählen. Von Bernds Schwung waren wir anderen weit entfernt, aber die Zahlen lieferten wir trotzdem😉 Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse der Zählung wenigstens in Fachkreisen dazu beitragen, dass man mehr sachliche Erkenntnis hat. Die allgemein verbreitete Verdammung der Kormorane wird dadurch wahrscheinlich nicht abnehmen.

 

Im Januar war es auch, dass uns das Ministerium mit seiner neuen Aktion „Deutschland blüht auf“ beglückte. Die Verantwortlichen, die durch Aufweichungen und Veränderungen von Gesetzen mit dazu beitrugen, dass Weg- und Feldränder immer ärmer an Arten werden, subventionieren jetzt einen kläglichen Ersatz und lassen sich dafür noch loben.

 

Weniger blumig ist die Gefahr der Schweinepest, die uns durch das ganze Jahr begleitete. Die Vertreter der Forst Herr Adolphi und Herr Wobser werden ein Lied davon singen können, welch große Mühen es kostet, vorbeugend die Anzahl der Wildschweine zu reduzieren.

 

Im Februar führten wir wieder einen Arbeitseinsatz auf dem Herrendamm durch. Etliche Weiden wurden verjüngt, wir hatten Spaß am gemeinsamen Arbeiten und Bernd und seine Frau freuen sich hoffentlich in manch stiller Stunde über das Kaminholz 😊

 

Olaf, Bernd und Torsten Lauth kümmerten sich im zeitigen Frühjahr tatkräftig darum, dass die Dohlen im Lassaner Kirchturm weiter brüten können, ohne dem Uhrwerk Schaden zuzufügen. Am Herrendamm hatten wir frischere Luft zum Atmen als Ihr bei diesem Einsatz.

 

Ende Februar fand auch die Arbeitsberatung der Unteren Naturschutzbehörde für die ehrenamtlichen Naturschutzhelfer statt. Ich glaube, wir sind fast vollständig dort aufgetaucht. Und es hat sich wieder gelohnt: Gute Gespräche zwischen all den Teilnehmern und tolle Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen. Der Vortrag über die Wildbienen, die so völlig anders als die Biene Maja sind, ist uns wohl allen noch lebhaft in Erinnerung. Später entdeckte ich in unserem Garten auch Spuren, die Wildbienen hinterlassen haben, das war schön.

 

Im März führten wir unsere Mitgliederversammlung durch, auch die Landesvertreterversammlung des NABU fand statt. Ende des Monats führte das Forstamt eine Waldwanderung im Wald bei Pudagla durch. Geladen waren Touristiker wie auch wir Naturschützer. Abgesehen von vielem Wissenswerten über das Wirtschaften in unserem Wald war es doch besonders interessant, in der Gruppe, die da gemeinsam durch den Wald ging, die sehr unterschiedlichen Haltungen in Bezug auf den Wald zu erleben. Und es war gut zu erleben, dass nicht nur wir Naturschützer in starken Spannungsfeldern leben. Den verantwortungsvollen Forstleuten geht es ebenso.

 

Bei der Wanderung stellte ich einmal mehr fest, welch ein Geschenk es ist, sachlich und auf Augenhöhe mit den Forstamtsmitarbeitern, dort namentlich Herrn Adolphi zusammen arbeiten zu können. Wir stehen nicht ständig im Kontakt, aber wir wissen, dass wir uns im Falle eines Falles aufeinander verlassen können. Dafür möchte ich Ihnen im Namen unserer Gruppe herzlich danken…..

 

Aber nicht nur die Zusammenarbeit mit dem Forstamt ist sehr gut, auch mit der Unteren Naturschutzbehörde laufen viele Kontakte, viele Hilfen und Anregungen hin und her. Wir sind dankbar für dieses gute Miteinander. Die Arbeit ist schwierig genug. Da ist es gut, wenn wir in gegenseitiger Wertschätzung zusammenarbeiten, jeder mit seinem Schwerpunkt: ihr als Behörde, wir als Ehrenamtliche -jeder mit seinem Blickwinkel. Gerade diese Ergänzung kann etwas bewegen. Heute ist von der Behörde nur Ute Schreiber hier. Nimm bitte unseren Dank an Deine Kollegen mit……

 

Ja, Anfang April erlebten wir dann Ostern im Schnee. Das, was bei uns ein Gaudi war und manch einen extra zum Wassertreten animierte, wurde weiter westlich zum großen Problem. Dächer brachen unter der Schneelast zusammen wie auch etliche Volieren im Vogelpark Marlow oder auch in Güstrow. Die Not war groß, wie auch die Hilfsbereitschaft. Auch unsere Gruppe hat gespendet.

 

Ist es nicht schön, dass wir hier warm und gemütlich sitzen können? Wie dankbar können wir sein, dass die Mitarbeiter des Naturschutzzentrums diesen Ort so treu bewirtschaften. Lieber Otto, lieber Henry, habt Dank für Euren unermüdlichen Einsatz! Trotz so vieler Rückschläge und Entmutigungen haltet Ihr diesen Ort am Laufen, sorgt dafür, dass er lebendig gefüllt wird. Habt vielen Dank dafür!........

 

So wie auch heute treffen wir uns hier regelmäßig an jedem zweiten Mittwoch im Monat außer in der Sommerpause zur Arbeitsberatung. Ein großer Teil von Euch NABU-Mitarbeitern ist regelmäßig dabei. Das ist auch bloß gut so. Ein kontinuierliches Arbeiten wird dadurch erst möglich und umständliches Hinterhertelefonieren entfällt. Eins der Themen auf den Arbeitsberatungen in diesem Jahr war die Betreuung der Naturschutzgebiete. Klar sind wir noch nicht mit diesem Thema. Dabei hört sich das so einfach an. Aber es muss eben viel von verschiedenen Leuten bedacht werden. Im letzten Jahr tauchten auf einmal neue Vereine auf, die ihre Mitarbeit anboten, das führte zu Irritationen. Das Thema muss 2019 zum Beschluss geführt werden.

 

Im Frühjahr war es an unserer Küste munter belebt. Junge Biber waren unterwegs, wie auch Kegelrobben. Eine junge Kegelrobbe wurde zu Tode gerettet, ihr wisst davon. Da gibt es Handlungsbedarf, damit die Menschen hier vor Ort wissen, wie sie mit den Tieren umzugehen haben. Im Idealfall sollten sie ihre Ruhe haben. Aber das scheint unseren Mitbürgern gar nicht so selbstverständlich zu sein.

 

In Sachen Biber sind wir da ein gutes Stück vorangekommen. Alle Gemeinden und Kurverwaltungen an der Außenküste sind informiert. Bei den Kegelrobben ist es nicht so einfach. Aber auch da sind wir dran.

 

Im April erschienen unsere Störche wieder in ihren Revieren. In diesem Jahr klappte es mit der Betreuung und dem Zusammentragen der Ergebnisse schon recht gut. Habt vielen Dank Olaf, Winfried, Harald, Bernd, Edeltraud, Wolfgang, Ludwig Jonas und Ralf---------

 

Nach der Schneeperiode wurde es warm und dann heiß. Damals begann die überlange Trockenzeit. Das wussten wir damals natürlich noch nicht und freuten uns, dass das Frühjahr nun mit all seinen Freuden da ist.

 

Unsere Mai-Versammlung mit der Wanderung über die Südspitze des Gnitz konnten wir in diesem Jahr zum ersten Mal nicht bei Frau Hannemann beschließen. Dafür wurden wir in Krummin im Naturhafen bestens bewirtet. Vielen Dank an Thomas Heller, der das organisierte.

 

Zu den Frühjahrsfreuden gehören ohne Frage auch die Orchideen. Wir betreuen ja Orchideenwiesen in Ahlbeck, Kölpinsee, Zempin und auf dem Gnitz. Und die zu zählen war in diesem Jahr anstrengend, weil es so viele waren. Trotzdem war es ein Genuss! Die intensive Betreuung und Pflege, größtenteils durch den Naturpark, tragen Frucht. Nur die Situation auf dem Gnitz ist es sehr, sehr kompliziert. An dieser Stelle möchte ich den Vertretern des Naturparks für die gute Zusammenarbeit danken. Wir freuen uns sehr, uns im Falle eines Falles nicht nur auf Euren Fuhrpark, sondern auch auf tatkräftige Hilfe verlassen zu können…………………

 

Der Mai war leider nicht nur voller Freuden: uns erreichte eine Anfrage zu Stellungnahme zum Freizeit- und Gewerbepark in Zinnowitz an der B111. Schon vor einem Jahr in der Weihnachtsfeier wurde ja lebhaft über diese Pläne geredet.

 

Im Verlauf unserer Arbeiten zu dieser Stellungnahme wurde Wolfgang Nehls ein Betretungsverbot der Wiesen ausgesprochen. Kommt Euch da was bekannt vor? Ähnliches hatten wir vorhin gerade gehört. Das Verbot wurde bald darauf wieder zurückgenommen. Aber spurlos ging es nicht vorüber.

 

Es war ein langwieriges Hin und Her, das bei weitem noch nicht beendet ist. Es schaltete sich dann ein professioneller Mediator ein. So haben wir vielleicht die Möglichkeit, Gedanken und Ideen in der Weise mit einzubringen, dass dort vielleicht doch etwas naturfreundlicher gebaut wird. Gebaut wird auf jeden Fall. Ich habe mich in den Wochen oft gefragt: was wollen wir, was können wir als NABU-Gruppe? Verraten wir nicht unsere Ideale, wenn wir von der strikten Anti-Haltung weggehen? Diese Fragen sind nicht neu, sie sind sehr menschlich, durchziehen viele Lebensbereiche. Manch eine Scheidung wurde ausgesprochen, weil die Partner nicht aufeinander zugehen wollten. Wollen wir Partner sein? Wollen wir Gegner sein? Das sind Fragen, die mich im Blick auf unsere Gruppe immer wieder bewegen. Dass Partnerschaft etwas bringt, zeigt unsere Zusammenarbeit mit unseren Gästen und ihren Mitstreitern. Jeder steht an anderer Stelle, hat andere Schwerpunkte, andere Verpflichtungen. Wo sind Grenzen? Wir wollen ja nicht unsere Seele verkaufen. Und müssen doch Schritte gehen.

 

Von dieser Stellungnahme abgesehen, gab es noch andere. Teils konnte damit auch etwas für die Natur erreicht werden.

 

Im Juni führten wir unsere Botanik-Exkursion durch. Wir besuchten das Gebiet an einer Peenewiese westlich von Gützkow. Diese Exkursion zeigte mir mal wieder, dass es nicht nur das Natur-Highlight ist, an dem wir lernen. Schon allein der Weg an der Swinow entlang war voller Erleben und Kennenlernen. Aber dann neben botanischen Raritäten auch das Federgeistchen zu sehen, einen merkwürdig geformten schneeweißen Schmetterling, war schon ein tolles Erlebnis. Danke, lieber Werner, für diese Exkursion!

 

Auch die Exkursion zu den Leopoldshagener Wiesen war ein unvergesslicher Tag. Bernd wird da noch Fotos zeigen.

 

Und wer von Infos über unsere Gruppe nicht genug bekommen kann, der kann gern unsere Homepage besuchen. Klaus Knapp pflegt sie treu und zuverlässig. Und wir werden immer besser darin, ihn mit Material zu versorgen.

 

Und dann rollte auch schon der irre trockene Sommer über uns dahin. Hier bei uns war es im Vergleich zu anderen Teilen Deutschlands ja fast nass. Aber trotzdem litt auch die Natur bei uns. Das merkten wir spätestens beim Sommerfest, als wir im Schatten der Birke auf unserem Hof in Kölpinsee saßen und uns die Blattläuse auf den Kuchen rieselten. Aber was ein echter NABU ist, der kommt damit klar! Und so wurde auch dieses Fest ein schönes Fest.

 

Überhaupt ist es ungemein wichtig, dass wir nicht nur zusammen arbeiten. Auch das Feiern ist wichtig. Ihr habt es gehört und wisst es selbst am besten, wie aufreibend die Naturschutzarbeit ist. Da ist es einfach gut, wenn wir Zeiten der guten Entspannung gemeinsam genießen können.

 

Faktisch im Herbst, aber gefühlt am Ende des nicht endenden Sommers hatten wir noch zwei tolle Exkursionen: die zur Insel Oie, über die nachher sicher noch Fotos kommen und die Exkursion der Unteren Naturschutzbehörde zu den Karrendorfer Wiesen, ins Große Ribnitzer Moor und zur Naturschatzkammer Neuheide. Auch das war ein unvergesslicher Tag.

 

Es gäbe noch viel zu erzählen, ich will aber Eure Geduld nicht gar zu sehr auf die Folter spannen. Wir wurden in vielen Situationen um Hilfe gebeten, sollten Rat geben und Tiere retten. In einigen Fällen konnten wir diesen Wünschen auch nachkommen. Ich staune beim Zusammenstellen des Jahresrückblickes immer wieder darüber, was wir alles bewegen konnten. Dafür möchte ich Euch danken: Winfried Becker, Edeltraud Schmurr, Brigitte Arnold, Olaf Wenzel, Ralf Wehner, Dirk Weichbrodt, Werner Schnapp, Bernd Schirmeister, Werner Scheibelt, Wolfgang Nehls, Karl-Heinz Loist, Jochen Hellmuth, Jutta Lucht, Marisa Kaster, Harald Jürgens, Thomas Eschenauer, Thomas Heller und Klaus Behn. Cornelius Friedrich, Sabine Gronwold und Steffen Päßler sind neu in unserer Gruppe. Wir freuen uns über Euch und Euer Engagement! Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen in dieser Liste.

 

Besonders staune ich über das Geschaffte, weil wir nicht jünger werden. In diesem Jahr haben wir mehrere Jübiläen gefeiert, drei 80. Geburtstage und unser Jüngster wurde 50 Jahre alt.

 

Ihr merkt: Das Arbeiten wird nicht einfacher.

 

Eingangs stellte ich die Frage, wie wir mit den großen Fragen ringsherum umgehen, wie wir uns dem Gegenwind stellen, der unserer heimischen Natur und Landschaft entgegenschlägt.

 

Ich denke, das, was Ihr im Laufe des Jahres geleistet habt, zeigt die Antwort recht gut: Unsere Arbeit ist vielfältig. Es gilt, das eine zu tun und das andere nicht zu lassen. Wir werden die Bösebolde dieser Welt nicht ernsthaft bekämpfen können. Wir können aber an einzelnen Stellen der Zerstörung Einhalt gebieten, können einzelne Menschen sensibilisieren und uns gegenseitig helfen, den Mut nicht zu verlieren.

 

Natürlich kann die Zählung der Kormorane an ihren Schlafplätzen keinen Amtsvorsteher schrecken, aber sie hilft wie all die anderen Zählungen, unsere Natur besser zu verstehen, Probleme zu erkennen und zu helfen, eine objektivere Sicht auf viele Abläufe zu bekommen. Die Menge der Probleme ist groß, unsere Gruppe ist klein.

 

An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen, Euren Familien zu danken, dass sie Euer Engagement in unserer Gruppe so sehr unterstützen. Sagt es bitte zu Hause weiter!

 

Es wird offenbleiben, ob das Geschehen am Nepperminer See durch mehr Engagement unsererseits hätte unterbunden werden können. Ich kann uns für die weitere Arbeit nur wünschen, dass wir einen guten Blick darauf haben, was getan werden sollte und dass wir die Kraft haben, es dann auch zu tun.

 

Nun lasst es uns aber dem Noch-Vogel des Jahres, dem Star gleichtun, auch wenn wir hier keinen Kirschbaum haben: In Geselligkeit essen und trinken, miteinander schwatzen und uns daran freuen, dass wir zusammen sind.

 

Auf einen schönen gemeinsamen Abend!