Wanderung im Naturschutzgebiet "Südspitze Gnitz"

am 16. Juni 2021

Blick auf die Krumminer Wiek / Foto: NABU Insel Usedom
Blick auf die Krumminer Wiek / Foto: NABU Insel Usedom

Seit einer gefühlten Corona-Ewigkeit konnten in der NABU Regionalgruppe Usedom keine Gruppenaktivitäten mehr stattfinden. Am 9. Juni kam dann mit dem zulässigen Inzidenzwert Kathrins Vorschlag zu einer Wanderung in Kleingruppen durch das ca. 61 ha große Naturschutzgebiet der Halbinsel Gnitz. Treffpunkt war am 16.6.2021 um 17:00 Uhr der Parkplatz des Natur-Camping-Usedom, dessen Bistro am Ende der Wanderung nach Jana Freitags Auskunft geöffnet sein würde. 

 

Bei Kaiserwetter kamen insgesamt 14 (7 W, 7 M) Interessierte, vorwiegend NABU-Mitglieder, aber auch Gäste. Kathrin Räsch brachte die Entwicklung der Insel Usedom nach der Weichseleiszeit und die Entstehung der Halbinseln Gnitz, Lieper Winkel und Loddiner Höft vor 12.000 – 8.000 Jahren in Erinnerung. Die geologische Struktur und damit  die Besonderheiten der Vegetation im Naturschutzgebiet finden in diesem Geschehen ihre Ursache. Sie führte die Gruppe auf einen knapp 5 km langen Rundweg, dessen Verlauf sich von dem letztmaligen zwar deutlich unterschied, gleichwohl wesentliche Bereiche einschloss.

Treffpunkt am Parkplatz / Foto: NABU Insel Usedom
Treffpunkt am Parkplatz / Foto: NABU Insel Usedom

Wurde zu Beginn noch ein Neuntöter gesichtet, strichen später auch Kraniche und 4 Brandgänse am Achterwasser davon. Die übliche Vielfalt der Vogelwelt blieb nur von den Kenntnisreicheren bemerkt und für den Schreiber dieser Zeilen ohne dessen Hörgerät auch weitgehend stumm.

Der Hieb in die Landschaft, die Wölfe–abweisende Zaungasse, die die Feuchtwiesen (die Hütung*), von dem Magerrasen (dem Heide Berg*) trennte,  hatte durch Patina und Bewuchs seine Wucht verloren. Noch 2019 schnitten wir die Fläche in einer Aktion der Unteren Naturschutzbehörde mit Freiwilligen ehrenamtlichen Helfern frei.

Entlang der Feuchtwiesen kamen wir zu einem durch sorgende Hand nochmals abgegrenzten Areal, auf dem rosa und violett in großer Vielzahl weitflächig das Fleischfarbene und vielleicht auch das Breitblättrige Knabenkraut leuchteten - ein selten schöner Anblick !

Foto: NABU Insel Usedom
Foto: NABU Insel Usedom

Weiter ging es an dem schmalen kleinsteinigen Strand mit Blick auf den Lieper Winkel und Lassan um die Südspitze des Gnitz an einem Soll vorbei zum Weissen Berg (32 m). Der Pfad entlang der steil abfallenden Bruchkante ist noch ursprünglich und gibt den Blick frei auf das grünliche aber klare Achterwasser mit Blick auf die unten vorbei schwebenden Möwen.

Der Rückweg zum Natur–Camping–Usedom führte durch Misch– und Laubwald, war beschattet und so kamen wir gegen 19 Uhr gut gelaunt und durstig im Bistro an. 

Was dann folgte war genauso lange entbehrt wie jetzt genossen: das ganz normale Gegenübersitzen, das Sich-Austauschen - eine ganz persönliche Anregung zum Pflanzen von Buchen - und das erfrischende Getränk dazu.

Die Speisekarte war übersichtlich, das Essen gut und so belebten Gesellschaft, Speise und Getränke die allgemeine Stimmung bis zum Aufbruch gegen 21 Uhr.

 

Danke, Kathrin, für diese Initiative, den schönen Nachmittag und Abend!