Kopfweidenpflege am Herrendamm, 15. Febr. 2017

Auch für dieses Jahr hatten wir uns in der NABU- Gruppe einen Arbeitseinsatz zur Pflege der Kopfweiden am Herrendamm zwischen Pudagla und Stagnieß vorgenommen.

 

Nachdem einzelne Mitglieder und Freunde bereits in der Vorwoche einzelne Weiden wieder auf den Stock gesetzt hatten, trafen sich am 15.02.  sechs Mitglieder (Kathrin Räsch und ihre Tochter Marie, Klaus Behn, Karl- Heinz Loist, Thomas Eschenauer, Bernd Schirmeister) zum gemeinsamen Einsatz.

 

Für dieses Jahr hatten wir uns zwei besonders große Weiden ausgesucht, bei denen ein Schnitt dringend nötig war, sonst brechen die Bäume unter der gewaltigen Last der langen Äste irgendwann auseinander. Bald kreischten die Motorsägen und die ersten großen Äste fielen krachend zu Boden. D. h. manche fielen auch in einen benachbarten Wiesengraben. Das Eis gab unter der Last des Holzes nach und wir hatten große Mühe, mit Hilfe von Äxten und Seilen die dicken Äste Stück für Stück wieder an Land zu ziehen. Plötzlich rutschte Marie von der steilen Böschungskante ab und machte Bekanntschaft mit dem nassen und noch sehr kalten Element. Aber sie jammerte nicht und so ging die Arbeit zügig weiter. Das dickere Holz wurde zerteilt und gleich zur weiteren Verwendung als Kaminholz auf einen Hänger verladen. Dünnere Zweige schichteten wir auf. Solche Hecken aus Totholz geben vielen Tieren Verstecke, Wohnung und Nahrung. Im Laufe der Zeit zersetzt sich das Holz und dann ist auch schon wieder der Zeitpunkt für den nächsten Schnitt herangekommen.

 

Thomas Eschenauer hielt unsere Aktivitäten in diesem Jahr erstmals filmisch fest und dokumentierte den Verlauf der Aktion. Da freuen wir uns schon auf die nächste Weihnachtsfeier, wo es den Film hoffentlich zu sehen gibt. Oftmals musste Thomas die Kamera aber auch aus der Hand legen und zufassen, denn beim Bergen der schweren Äste wurde jede Hand gebraucht.

 

Tiere bzw. ihre Spuren konnten wir auch entdecken. Wenn die Motorsägen mal verstummten, waren die Rufe der ersten Feldlerchen zu hören, ein eindeutiges Signal, das die Zeichen nun auf Frühling stehen und die kalten Temperaturen der letzten Tage der Vergangenheit angehören. Der breite Wiesengraben wird offenbar immer wieder von Bibern aufgesucht. Einen  dauerhaften Lebensraum bietet ihm die Landschaft dort wohl nicht. Dafür stehen zu wenige Bäume am Ufer. Aber es wandern immer wieder Biber durch, wie an den zahlreichen älteren und frischen  Nagespuren erkennbar war. Deshalb hat Klaus Behn einige besonders wertvolle Bäume wie Wildobstgehölze schon mit Drahtgittern gesichert.

 

Gegen Mittag waren beide Weiden wieder kahlköpfig und die Arbeit getan. Wie gut die Bäume wieder austreiben, konnte jeder an den benachbarten Weiden sehen, die wir in den Vorjahren gepflegt haben. Mit jedem Schnitt schlagen sie kräftiger aus und bilden mehr und mehr neue Triebe nach.

 

 

 

Bernd Schirmeister