Arbeitseinsatz am Herrendamm bei Pudagla(5.2.15)

Bernd Schirmeister


Bericht über den Arbeitseinsatz am Herrendamm bei Pudagla zur Pflege von Kopfweiden

 

Auch für 2014 hatten wir uns vorgenommen, die seit mehreren Jahren laufenden Arbeiten zur Pflege der dort gepflanzten Kopfweiden fortzusetzen.

Am 05.02.15 war es soweit und einige Mitglieder und Freunde der NABU- Gruppe fanden sich bei kaltem Winterwetter vor Ort zusammen. Schon bald kreischten die Motorsägen und die ersten Äste fielen krachend in den Schnee. Dieser regelmäßige Rückschnitt der Weiden ist notwendig, um ein Auseinanderbrechen der Krone durch die große Last der aufstrebenden Äste zu verhindern und damit sie später den charakteristischen Kopf ausbilden. In dieser kopfartigen Verdickung bilden sich später Hohlräume, die verschiedenen Tierarten als Unterschlupf oder Bruthöhle dienen können. Bei den Arbeiten wird das gesamte Astwerk um den Kopf weggeschnitten. Dadurch treiben die Bäume im Frühjahr verstärkt aus. Davon konnten wir uns bei den in den vergangenen Jahren gepflegten Bäumen überzeugen. Kopfweiden sind ein altes Element der bäuerlichen Kulturlandschaft. Früher wurden die Weidenruten als Flechtwerk z. B. für Körbe gebraucht und das Holz diente als Brennmaterial. Diese nachhaltige Nutzung ist auch heute in Zeiten steigender Brennstoffpreise wieder aktuell geworden. Und so wurden die dickeren Äste gleich abtransportiert, um den heimischen Kamin zu heizen. Die vielen dünneren Zweige wurden nahe der Bäume am Weg als Totholzhecken aufgeschichtet, um so auch noch eine Funktion im Lebensraum als Unterschlupf oder Brutplatz erfüllen zu können. Vom reichhaltigen Leben entlang dieses naturbelassenen Verbindungsweges zwischen Stagnieß und Pudagla konnten wir uns selbst jetzt im kalten Winter überzeugen. Amseln, Rotkehlchen und Zaunkönige sowie verschiedene Meisenarten nutzten den Schutz und die Deckung der dichten Hecken. Wie nötig das ist, zeigten ein am Jagdansitz auf Beute lauernder Raubwürger sowie ein im niedrigen Suchflug vorbeistreichender Wanderfalke.

Insgesamt wurden bei dem halbtägigen Arbeitseinsatz vier Weiden zurückgeschnitten, die nun in den nächsten Jahren in Ruhe wachsen können, bevor sie erneut an der Reihe sind.